Wer kennt es nicht - Du planst den nächsten Sommerurlaub und freust Dich bereits auf den 10 Tages Trip All Inklusive. Doch was wäre wenn du nicht nur 10 Tage sondern ganze vier Wochen verreisen könntest? Und zwar dank deines Arbeitgebers.
Genau das durfte ich mit meiner Familie diesen Sommer erleben, denn heuer fand unser Sommerurlaub zu dritt auf der Insel Gran Canaria statt. Mein Arbeitgeber ermöglicht nämlich seit diesem Jahr seinen Mitarbeiter*innen, für ca. vier Wochen auf der Insel zu residieren. Die einzige Bedingung die es gibt - 2 Wochen unseres Aufenthalts widmen wir der Arbeit.
Das klingt anfangs etwas komisch, aber wir haben uns als Firma zum Ziel gesetzt in der Zukunft von überall aus arbeiten zu können. Nicht an fixe Bürostandorte gebunden zu sein. Sagen wir also, dass mein (Arbeits-)Urlaub eine Art Übung war, wie dieses Projekt in Zukunft aussehen kann.
Ich habe bevor es losging bereits geplant, was ich während meines Aufenthalts an Arbeiten erledigen möchte und ich kann sagen ich war sehr optimistisch. Ich habe viele Dinge nicht bedacht, die mir einen Strich durch die Rechnung machen könnten - Anfängerfehler würde ich mal sagen.
Jeder der bereits im Süden seinen Urlaub verbracht hat, weiß dass dort die Uhren einfach anders ticken. Die Menschen dort sind nicht nur sonnengebräunt, sondern wirken auch entspannter und freundlicher. Vielleicht ist es das Vitamin D, das uns hier, in nördlicheren Gefilden, meistens fehlt und etwas murrig und angespannt wirken lässt. Dort zu arbeiten ist dann nochmal etwas ganz Anderes.
Vor Ort habe ich dann zwei Tage nach unserer Ankunft, um 8 Uhr morgens mit meiner Arbeit begonnen. Im Laufe des Tages stellte sich schnell heraus, dass die „Nachmittags-Siesta“ im Sommer durchaus seine Berechtigung hat. Gegen 14 oder 15 Uhr wirkt die Hitze nämlich derart drückend, dass es schwer für mich war mich zu konzentrieren.
Aufgrund der Hitze beschloss ich dann, die restlichen Tage eine Stunde früher anzufangen. Dies hatte einerseits den Vorteil, dass ich nach österreichischer Zeit arbeitete (auf der Insel gehen die Uhren eine Stunde nach) und andererseits der Nachmittagshitze früher entfliehen konnte.
Ansonsten arbeitete ich auf Gran Canaria eigentlich so, wie ich es im Home-Office oder auch im Büro mache. Ich habe mir einen Tagesplan erstellt, was ich abarbeiten möchte und bin dem gefolgt. Der Plan den ich noch Zuhause erstellt hatte, passte leider nicht ganz zu der Internetverbindung, da sie leider zu instabil war, um das ein oder andere Projekt zu bearbeiten.
Vielleicht habe ich mich persönlich etwas mehr unter Druck gesetzt, weil ich niemandem das Gefühl geben wollte, dass ich mir nur die Sonne auf den Bauch scheinen lasse, wenn nicht alles top erledigt ist.
Wenn man mich fragt, wie es war den Urlaub mit Arbeit zu verbinden, kann ich nur folgendes antworten:
Bis auf den inneren Wunsch, die Arbeit noch genauer und besser organisiert abzuschließen als vor Ort im Büro, ist es vom Kern her genau dasselbe Arbeiten. Ich war gleichzeitig aber auch entspannter, einfach weil die Umgebung den Gemütszustand beeinflusst. Wenn der Arbeitstag vorbei ist, hatte ich nicht einfach Feierabend – sondern Urlaub. Ich habe auch immer wieder entspannt, wenn ich mittags oder nach Feierabend mal an den Strand zu meiner Familie gehen oder mich am Pool abkühlen konnte. Der Alltag war einfach ein anderer, weniger hektisch – und das hat vermutlich den Unterschied gemacht.
Würde ich zukünftig etwas anders machen?
Natürlich! Ich würde mir nur einen groben Plan im Vorfeld machen, dann aber vor Ort flexibel sein falls es anders kommt. Außerdem würde ich mir in der Umgebung ein nettes Lokal suchen, in dem ich einen größeren Teil der Zeit zum Arbeiten verbringe, um einfach nochmal unter Leute zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Außerdem würde ich mir noch ein entsprechendes mobiles Datenpaket organisieren um auch größere Projekte, für die Internet notwendig ist, durchführen zu können.
Alles in Allem bin ich nach vier Wochen auf der Insel natürlich ordentlich entspannt zurückgekehrt und kann jedem, der darüber nachdenkt so etwas selbst zu probieren, nur dazu raten es zu machen.
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